Genuss | 05. Januar 2023 | Daniel Adler

Unkomplizierten Wein gibt’s jetzt auch in der Bahnstadt!

Das neue Cenneto

Als Koray Erdogmus 2019 zusammen mit seiner Frau Cennet im Pfaffengrund seine erste Weinbar mit dem Namen Cenneto (kluge Köpfe können nun die Namensherkunft erraten) eröffnete, hätte er sich wohl nie träumen lassen, ein paar Jahre später seine Weinleidenschaft an zwei weiteren Orten ausleben zu können. Nach dem Prestige-Standort an der Alten Brücke in der Altstadt eröffnete er nun im vergangenen Sommer das neuste Cenneto in der Bahnstadt Heidelbergs.

Doch woher kam überhaupt die Idee, eine (beziehungsweise drei) Weinbar(s) zu eröffnen?

Der gelernte Hotelfachmann erklärt:

„Wein war für mich nie ein Thema. Ich fand Weintrinker immer spießig und war eher der ‚Pulle-Wodka-Käufer‘. Ich habe dann aber bei meiner Arbeit beim Weingut Knipser gelernt, dass Wein gar nicht spießig sein muss. Außerdem habe ich beobachtet, dass Heidelberger*innen zum Wein trinken immer in die Pfalz fuhren. Seit dem hatte ich die Vision, guten, aber unkomplizierten Wein nach Heidelberg zu bringen.“

Natürlich habe ich Koray da direkt nach seinem Lieblingswein gefragt.

„Das ist total tagesabhängig. Ich freue mich heute zum Beispiel schon den ganzen Tag auf ein Glas Merlot vom St. Georgenhof. Gestern hatte ich Bock auf einen frischen Weißwein.“

Mit der gleichen Anpassungsfähigkeit geht man hier auch an das Alltagsgeschäft ran. So gibt es beispielsweise keine traditionelle Weinkarte. Wenn ihr danach fragt, werdet ihr kurz danach Koray oder einen Teil seines Teams an eurem Tisch empfangen können. Sie werden dann ganz individuell nach eurem Geschmack den perfekten Wein für euch finden. Dabei ist es nicht nötig, den Fachjargon zu beherrschen. Ein „süßer, fruchtiger Wein“ beispielsweise reicht als Beschreibung.

Neben Evergreens, die immer im Cenneto erhältlich sind, gibt es ein ständig wechselndes Angebot an persönlich ausgewählten Tropfen, darunter auch einen „Wein der Woche“. Die Preise reichen von fünfzehn bis 500 Euro pro Flasche. Genau wie die Gäste, sollen auch die Weine vielfältig und bunt gemischt sein.

Die verschiedenen Locations haben hierbei zum Großteil das gleiche Angebot. Koray nennt die Weinbar im Pfaffengrund „seine Wurzeln“. Hier kann beinahe jeder Gast mit Namen angesprochen werden und es herrscht eine sehr freundschaftliche Atmosphäre. Die Location in der Altstadt ist eher romantisch und perfekt geeignet für ein spontanes Wein-Date.

Das neue Cenneto in der Bahnstadt jedoch soll durch den Gegensatz von schicker Location und entspannter Atmosphäre provozieren. Es soll ein Ort sein, in dem alle Gesellschafts- und Altersgruppen zusammenkommen können. Niemand soll sich fühlen, als würde er/sie nicht ins Bild passen: „Alles was schick aussieht, muss nicht spießig sein.“

Doch wie klappt das nun mit drei Weinbars? Hat man da überhaupt noch Freizeit? Koray lacht und sagt er sei meistens entweder auf der Arbeit oder müsse an die Arbeit denken.

„Leute denken immer ich wäre super reich, da ich so schnell in neue Standorte investiert habe. Das stimmt aber nicht. Die Gastronomie ist ein hartes Pflaster, aber es ist auch meine Leidenschaft und deshalb habe ich alles auf eine Karte gesetzt.“

Als 32-Jähriger drei Weinbars zu besitzen habe sich übrigens dadurch ergeben, dass sein Pachtvertrag im Pfaffengrund auslief. Um seinen Traum weiter verfolgen zu können, suchte er sich einen alternativen Standort in der Bahnstadt. Gleichzeitig wurde ihm jedoch der Laden in der Altstadt angeboten– eine Chance, die er unmöglich ablehnen konnte. Als sich dann plötzlich auch noch der Pächter im Pfaffengrund meldete uns sagte, er könne seine Weinbar doch behalten, besaß er von heute auf morgen ganze drei Läden.

„Ich möchte mich in zwanzig Jahren nicht fragen, ob ich’s doch hätte machen sollen.“


Dadurch habe er aber auch viel riskiert und nach der Eröffnung des Ladens in der Bahnstadt durchaus mit Existenzängsten zu kämpfen gehabt. Doch das motivierte ihn nur noch mehr. Die schönste Belohnung für stressige Tage und wenig Freizeit, so sagt er, seien zufriedene Gäste. Gäste, die zu Stammgästen und Freunden werden. Er und seine Frau sind dabei ein sich ausgleichendes Gespann aus Risikofreude und Sicherheitsbedürfnis:

„Meine Frau ist mein Rücken. Sie stärkt mich und baut mich wieder auf, wenn ich es mal brauche.“

Für das Cenneto hat Koray außerdem noch einige Sachen geplant in Zukunft: Ab Januar sollen neben den Käseplatten mit hausmarinierten Oliven und Kräckern auch warme Snacks in allen drei Locations angeboten werden. Natürlich immer begleitet von einem netten Gespräch und einer guten Weinempfehlung.

Insgesamt wünscht sich Koray, dass potentielle Gäste sich von der scheinenden Perfektion nicht abschrecken zu lassen, sondern sich trauen, einfach mal hereinzuschauen. Als Winterspecial gibt es momentan übrigens leckeren Winzerglühwein aus der Pfalz.

„Man merkt die Qualität dadurch, dass du auch zehn Tassen trinken kannst und am nächsten Morgen geht es dir trotzdem gut und du kannst zur Arbeit gehen.“

Wenn das nicht nach guter Motivation für einen Besuch klingt?

Cenneto, Weinbar & Weinhandel

Da-Vinci-Straße 18, 69115 Heidelberg

Telefon: 0173 9649095

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von Daniel Adler

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