Echtes Backhandwerk in Heidelberg

Deutschland erlebt ein Bäckereisterben. Im vergangenen Jahr gingen die Zahlen an Handwerksbäckereien um knapp vier Prozent zurück und das, obwohl Brot und Backwaren in Deutschland sozusagen Kulturgut sind und sogar als UNESCO-Weltkulturerbe deklariert wurden. Umso bemerkenswerter ist da der enorme Erfolg, den „Zeit für Brot“ verzeichnen kann.

Alles startete 2009 in Frankfurt mit einer kleinen Bäckerei. Schon dort wurde echtes Handwerk großgeschrieben. Mittlerweile gibt es Zeit für Brot in acht deutschen Städten und seit letztem Jahr sogar in Tel Aviv. Auch die Heidelberger dürfen sich seit letztem Jahr über eine der Bäckereien freuen.

Betritt man die Heidelberger Bäckerei, weht einem der Duft von Frischgebackenem entgegen: Zimtschnecken, Brot und andere Leckereien. Man wird freundlich begrüßt und kann sich einen Platz an einem der gemütlichen Tischchen suchen. Durch eine Glasscheibe im hinteren Teil der Bäckerei sieht man in die Backstube und kann den Bäckern und Bäckerinnen bei der Arbeit über die Schulter schauen. Das Besondere an Zeit für Brot: Die Produkte werden direkt vor Ort in den Bäckereien gebacken und jede Bäckerei ist dabei wie ein eigener kleiner Kosmos.

Vom Aufreißen des Mehlsacks, über das Ansetzen des Sauerteigs bis zum Verzieren der Gebäckstücke passiert alles an einem Ort, so auch in der Heidelberger Bäckerei. Dabei wird dem Brot viel Zeit gegeben, Zeit, mit Sorgfalt die Zutaten zu vermengen, zum liebevollen Verzieren und vor allem Zeit, den Teig ruhen zu lassen. Eine lange Teigführung von bis zu 24 Stunden Ruhezeit ermöglicht fluffige und bekömmliche Brote, ganz ohne künstlich zugefügte Backtriebmittel.

Zeit für Brot ist seit der Gründung 2009 Bioland-Mitglied und bezieht alle Zutaten aus ökologischer Landwirtschaft. Die Bäckereien werden mit Ökostrom betrieben und um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, werden übrige Lebensmittel gespendet.
Unser persönliches Highlight im Heidelberger Zeit für Brot sind ganz klar die Weiße-Schoko-Himbeer-Schnecken. Die Säure der Himbeeren zusammen mit der Süße der Schokolade sind einmalig. Aber auch die frischen Sauerteigbrote sind einen Besuch wert. Mit etwas Glück erwischt man die Leckereien frisch aus der Backstube und kann sie noch warm genießen.